Atomkraft:Neuer Atommüll aus NRW für Grafenrheinfeld

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Grafenrheinfeld (dpa) - Erneut sind schwach radioaktive Abfälle aus Nordrhein-Westfalen im Zwischenlager Grafenrheinfeld in Unterfranken angekommen. Darunter seien etwa gebrauchte Overalls, Reinigungslappen und Reststoffe, teilte der Betreiber Preussen Elektra am Dienstag mit. Die Abfälle sollen höchstens zehn Jahre in Grafenrheinfeld gelagert werden. Seit Jahresbeginn waren bereits mehrere Container mit schwach radioaktiven Abfällen aus dem ehemaligen Kernkraftwerk Würgassen (Ostwestfalen) in Unterfranken angekommen.

Wann die Container in das geplante Endlager für weniger stark radioaktiven Abfall im Schacht Konrad im niedersächsischen Salzgitter gebracht werden, steht noch nicht fest. Schacht Konrad sollte nach bisherigen Plänen 2027 in Betrieb gehen, doch das wird sich wohl weiter verzögern. Der Plan für 2027 ist aus Sicht der zuständigen Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) nicht mehr zu erreichen. Darüber informierte die BGE-Geschäftsführung nach dpa-Informationen am Montag den Aufsichtsrat. In einer Neubewertung der restlichen Bautätigkeit komme die Gesellschaft zu der Einschätzung, dass die Arbeiten um etwa zwei Jahre im Verzug sind, heißt es in Unterlagen, die der dpa in Braunschweig vorliegen.

In Grafenrheinfeld gibt es zwei Zwischenlager. Die vorgesehene Betriebsdauer des Zwischenlagers für hoch radioaktive Abfälle, also AKW-Brennelemente, endet 2046. Das Lager ist derzeit nach Angaben des Betreibers, der Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ), mit 54 Castor-Behältern belegt, 88 sind möglich. Ein Endlager für hoch radioaktiven Atommüll gibt es bisher nicht in Deutschland.

Die Container aus NRW kommen in das andere Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, das 2021 in Betrieb genommen wurde - für dieses gibt es keine Begrenzung.

Das Atomkraftwerk in Grafenrheinfeld wurde 1981 in Betrieb und 2015 vom Netz genommen. Seit 2018 läuft dort der Rückbau.

© dpa-infocom, dpa:230613-99-36776/3

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